Infos zu japanischen Schleifsteinen

Japanische Schleifsteine zeichnen sich in erster Linie dadurch aus, dass die Bindung der Körner sehr weich ist. Dadurch werden beim Schleifvorgang ständig frische Schleifkörner gelöst. Dieser Prozess funktioniert optimal, wenn der Schleifstein vor Gebrauch mindestens 10 Minuten in Wasser eingelegt wird.

Warum kein Wetzstahl?

Die hochwertigen Japanischen Messer werden nach dem Schmieden einer speziellen Wärmebehandlung unterzogen. Dieser Teil der Herstellung hat entscheidenden Einfluss auf die Leistungsfähigkeit (Schärfe und Schnitthaltigkeit) der Klinge. Der Effekt dieser Wärmebehandlung kann durch die falsche Wahl des Schleifmittels unwiederbringlich zerstört werden. Wenn Sie einen Wetzstahl benutzen, so kann kurzfristig eine sehr hohe Reibungshitze entstehen. Der größte Teil dieser Hitze wird in den Klingenrücken abgeleitet. Zur Schneidkante hin ist aber immer weniger ableitendes Material vorhanden und es bildet sich ein Hitzestau, genau an der Stelle, die für die Schneideigenschaften am wichtigsten ist.

Das Wichtigste bei der Wahl des Schleifmittels ist ein guter Abtrag und ausreichend Kühlung!


Die Japaner stellen hier die durchdachteste Lösung her. Das Wasser wird vom Schleifstein (deshalb auch Wasserstein genannt) aufgenommen und sorgt für eine permanente Kühlung. Gleichzeitig befinden sich die Schleifkörner in einer wasserlöslichen Matrix. Durch dieses Prinzip werden immer neue Schleifkörner an der Oberfläche gelöst. Während des Schleifvorgangs bildet sich so an der Oberfläche des Schleifsteins eine Paste aus Wasser und feinen Schleifkörnern, die für einen hohen aber dennoch sehr feinen Abtrag sorgt.

Es gibt diese Schleifsteine in unterschiedlichsten Körnungen:

  • Grobe Körnungen wie #240 benutzt man, um eine schartige Klinge wieder herzustellen.
  • Eine mittlere Körnung #1000 reicht für eine recht gute Gebrauchsschärfe aus. Hiermit bekommen Sie die Klinge schon rasierfähig.
  • Sehr feine Körnungen wie #3000 oder #4000 sorgen für den Kick nach oben. Die feine Körnung schleift die Schneidkante noch feiner aus. Gerade bei sehr hochwertigen Messern ist ein solcher Stein eine sinnvoll Ergänzung.

Mit einem breiterem Schleifstein geht der Schleifvorgang wesentlich leichter von der Hand. Ihr Messer sollte nach dem Schleifvorgang wieder so scharf sein, dass Sie mit dem Messer Papier ohne Druck und ohne Ausfransungen zerschneiden können.

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